Mittwoch, 8. Februar 2012

3 weitere Bundesstaaten - wie geht es nun weiter?

Ron Paul wurde in Minnesota starker Zweiter (Resultate Minnesota), in Colorado wurde er Vierter (Resultate Colorado) und Missouri Dritter (Resultate Missouri). Es war der Tag von Rick Santorum, der alle 3 Wahlen gewonnen hat. Diese Resultate mischen das Rennen neu auf und zeigen, dass die republikanischen Wähler Alternativen zu Mitt Romney und Newt Gingrich suchen. Der Einbruch von Romney und Gingrich ist sicherlich damit zu begründen, dass viele Wähler einen zweiten Blick auf die Beiden, die bis vor dem gestrigen Tag als Favoriten gehandelt wurden, geworfen haben. Der grosse Teil der Wähler fand in Rick Santorum eine Alternative. Doch Santorum steht nicht für das was er propagiert. Sein Voting-Record (Abstimmungen als Senator) ist miserabel und eines Republikaners unwürdig (Bailouts, Stimulierungsprogramme, übermächtiger Staat). Santorum wird nun sicherlich noch mehr ins Rampenlicht rücken und die Wähler werden dies früher oder später herausfinden. Sie müssten nur mal die Pennsylvanier fragen die Rick Santorum die Quittung gegeben haben in dem sie ihn im 2006 abwählten.

Was bedeutet das Resultat für Ron Paul? Es zeigt einmal mehr, dass das Rennen immer noch weit offen ist und noch viele Bundesstaaten folgen werden. Hätten wir den Medien glauben geschenkt, so wäre Mitt Romney nicht mehr aufzhalten. Diese Wahlen haben uns eines Besseren belehrt. Es ist gut, dass die Stimmen weiterhin noch zwischen den 4 verbleibenden Kandidaten gesplittet werden, doch dazu später mehr. Ron Paul muss nun umbedingt einen Bundesstaat gewinnen. Vor allem um das Momentum wieder herzustellen und die öffentliche Wahrnehmung wieder auf ihn zu lenken. Ich persönlich habe gehofft, dass der erste Sieg in Minnesota eintreffen wird. Doch mit dem Bundesstaat Maine, in dem noch bis zum Samstag gewählt wird, gibt es in Kürze einen Bundesstaat in dem er realistisch gewinnen kann. Kurz vor dem Super Tuesday (06.03.12) wählt der Bundesstaat Washington und dort hat Ron Paul nochmals eine gute Chance zu gewinnen. In einer kürzlich erschienenen Umfrage liegt Ron Paul nun USA-weit auf dem zweiten Platz - 8 % hinter Mitt Romney (Quelle). Während wir bis jetzt gesehen haben, dass Kandidaten in diesen Umfragen kommen und gehen (Bachmann, Perry, Cain, Gingrich) sind Ron Paul's Zahlen konstant nach oben gegangen.

Wie ich in diesem Blog bereits mehrmals angedeutet habe, hat die Ron Paul-Kampagne einen Plan. Und dieser dreht sich um die Delegierten. Und Berichten zufolge sind viele der Precinct-Delegierten (dort wo gewählt wird, z.B. Gemeinde) Ron Paul-Supporter. Diese Precinct-Delegierten werden nach dem Caucus (Wahlversammlung) ausgewählt. Viele Leute gehen nach Caucus-Ende nach Hause und die enthusiastischen Ron Paul-Supporter bleiben noch da und melden sich als Delegierte. Anschliessend gehen die Precinct-Delgierten an die County-Convention (Bezirksversammlung) und wählen die Delegierten für die State Convention (Staats-Versammlung). An der County Convention werden schlussendlich die Delegierten für die National Convention gewählt. Bei den Primarys (Vorwahlen) läuft es anders. Dort kann man z.B. mit Unerschriften sammeln Delegierter werden. Und auch da sind die Ron Paul-Supporter fleissig am "Delegierten-werden" dran.
Nun gehen eben diese Delegierten an die National Convention an der der Nominierte für die republikanische Partei ausgewählt wird. Für wen Sie stimmen müssen ist von Staat zu Staat unterschiedlich. In gewissen Staaten müssen sie sich an die öffentliche Wahl halten in gewissen nicht umbedingt. Es würde den Rahmen sprengen dies zu erklären und eine halbe Doktorarbeit benötigen.
Aber hier mal zwei Beispiele wie man die Geschichte weiterspinnen kann: Wenn nun z.B. Santorum seine Kampagne beendet, dann sind seine Delegierte frei. In gewissen Bundesstaaten müssen sie dann für den Kandidaten wählen der in ihrem Staat die meisten Stimmen erhalten hat. In gewissen Bundesstaaten können sie stimmen für wen sie möchten. Für wen stimmen sie wohl wenn sie selber Ron Paul-Anhänger sind?
Zweites Beispiel: An der National Convention hat niemand der Kandidaten eine Mehrheit von den 1144 Delegierten um im ersten Wahlgang die Nominierung zu sichern. Dann spricht man von einer "Brokered Convention". Es gibt einen zweiten Wahlgang und nun kommt der springende Punkt: im zweiten Wahlgang können die Delegierten stimmen für wen sie wollen. Auch hier wieder: wen wählen Ron Paul-Anhänger wohl wenn sie Delegierte sind?
Dies ist eine sehr vereinfachte Darstellung des Delegierten-Ablaufes. Stimmt jedoch inhaltlich und zeigt, dass Ron Paul weiterhin eine gute Chance hat die Nomination zu gewinnen. Ob das Establishment der republikanischen Partei dies zulässt ist dann wieder ein anderes Thema. Als vor 4 Jahren in Nevada klar wurde, dass die Ron Paul-Supporter die gesamte State Convention überrennen, wurde versucht diese mit fiesen Tricks und hinterhältigen Manövern von der Convention auszuschliessen.

1 Kommentar: